Erding – Die Bayerischen Meisterschaften der Männer und Frauen, U20 und U16 in Erding brachten für die Leichtathleten des TSV 1860 Ansbach sechs Medaillen und etliche Bestleistungen. Leonie Schinko, Jakob Sand und Matias stiegen nach jedem ihrer Starts zur Siegerehrung auf das Podest.

Dreimal trat Leonie Schinko in der U20 an um sich auf ihre Deutschen Einzelmeisterschaften in zwei Wochen vorzubereiten. Zweimal holte die Siebenkämpferin dabei Silber. Im Hochsprung war Schinko bis 1,65 Meter fehlerfrei. Höher als die Mehrkämpferin sprang nur eine ausgesprochene Spezialistin die im Vorjahr als U18-Europameisterin international erfolgreich war. Ähnlich das Bild im 100 Meter Hürdenlauf. Schinko wurde mit 14,52 sec im Vorlauf und 14,60 sec im Endlauf Zweite, die ein Jahr ältere Siegerin hat schon die Norm für die U20-Weltmeisterschaft im August in Peru.

Im Weitsprung wollte sich Schinko endlich eine Weite über 5,70 Meter gut schreiben lassen. Zwei ihrer leicht übergetreten Sprünge hatten diese Marke auch deutlich übertroffen. Letztendlich kam die Kaderathletin dann auf gültige 5,65 Meter und holte mit diesem zweitweitesten Sprung ihrer Laufbahn Bronze.

Vorsichtige Belastungsdosierung im Hinblick auf die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im August führte dazu dass Jakob Sand als Süddeutscher Meister im Weitsprung nun in Erding nur an einem Tag und nur in zwei Disziplinen antrat. Dabei war Sand mit zwei Bestleistungen und zwei Medaillen in der M14 besonders erfolgreich. Im Stabhochsprung wechselte Sand nach seiner Süddeutschen Vizemeisterschaft auf einen härteren Stab und konnte den Griff um zehn Zentimeter erhöhen. Der Mut lohnte sich und mit kräftiger Stabbiegung kletterte der Kadersportler fehlerfrei bis 3,30 Meter und dem sicheren Bayerischen Meistertitel. Dann lag die neue Bestleistung von 3,45 Meter auf und Jakob Sand überquerte die Latte hoch im zweiten Versuch.

Jetzt erhöhte der Ansbacher auf 3,55 Meter doch nun prasselte heftiger Regen auf die Anlage. Die ersten beiden Versuche waren ungültig und der Kampfrichter stoppte den Wettkampf um auch die Matte regendicht zudecken zu können. Eine viertel Stunde später ließ der Regen nach und Jakob Sand bekam seinen dritten Versuch über 3,55 Meter: Mit perfekter Technik in allen Sprungphasen und sicher über die Latte fliegt der 14-jährige zur neuen Bestleistung und der Goldmedaille. Im 100-Meter-Lauf wollte sich Jakob Sand ebenfalls steigern. Schon 11,73 sec beim Vorlaufsieg waren persönliche Bestleistung. Im Endlauf bleib der Ansbacher dann noch einmal in diesem Bereich und holte sich mit 11,78 sec die Bronzemedaille.

Als 16-jähriger startete Mehrkämpfer Matias Neutzler zum Stabhochsprung in die U20 hoch. Dass gegen die teilweise drei Jahre älteren Sportler sogar eine Bronzemedaille heraussprang war mehr als überraschend. Der Wechsel auf geliehene härtere Stäbe verlangte viel Justierarbeit. Nach 3,70 Meter im dritten Versuch waren im zweiten Versuch übersprungene 3,85 Meter der Garant für eine Medaillenplatzierung. Doch bei 4,00 Meter war ein höherer Griff nötig, der bisherige Stab wurde damit zu weich und die für die nächste Stabhärte nötige Präzision noch nicht genügend eingeübt. Mit diesen Erfahrungen kann Matias Neutzler aber am kommenden Wochenende in seiner eigenen Altersklasse U18 bei den Bayerischen Meisterschaften in München antreten.

Nach der Goldmedaille bei den Süddeutschen Meisterschaften und Platz sieben bei den Deutschen Meisterschaften der Männer im 110-Meter-Hürdenlauf ließ Lukas Kleinschrodt bei den Bayerischen Meisterschaften seine dicht getaktete Saison mit Starts im Sprint über 100 und 200 Metern ausklingen. Dabei sprang auch die gewünschte Bestzeit über 200 Meter heraus: Kleinschrodt steigerte sich im Vorlauf auf 22,30 sec und qualifizierte sich für den B-Endlauf. Im starken Gegenwind erzielte 22,62 sec brachten Platz fünf. Über 100 Meter sprintete Kleinschrodt im Vorlauf zu 11,07 sec und qualifizierte sich für den Zwischenlauf. Dort erreichte 11,06 sec bedeuteten Rang neun in der Gesamtwertung.

Weitere Platzierungen holten sich Luisa Himmler mit 36,79 Metern und Rang elf im Speerwurf der Frauen. Unter den Nachwuchs-Stabhochspringerinnen der W14 freute sich Zoé Wilzin über eine neue Bestleistung von 2,40 Meter und Rang neun. Die Plätze elf und zwölf belegten mit 2,20 Meter und 2,00 Meter Vanessa Kreimer und Maike Arlt. Wilzin egalisierte noch ihre Hochsprungbestleistung mit 1,46 Meter und wurde damit auf Platz 19 geführt. 

Fotos: Theo Kiefner